Perfektion – das klingt nach makellosen Ergebnissen, fehlerfreien Leistungen und endloser Anstrengung. Oft setzen wir uns selbst unter Druck, alles „richtig“ zu machen, um unseren eigenen und den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Dabei führt der Drang nach Perfektion oft zu Stress, Unzufriedenheit und dem Gefühl, nie genug zu sein.
Perfektion ist nicht das Streben nach Besserem, sondern nach dem Unmöglichen. Es ist ein Ideal, das uns immer einen Schritt entfernt hält vom Gefühl der Zufriedenheit. Doch was wäre, wenn Perfektion nicht nötig ist, um glücklich zu sein?
Der Druck, perfekt sein zu müssen
Wir sind heutzutage ständig Bildern ausgeliefert, die eine scheinbare Perfektion widerspiegeln – sei es in den sozialen Medien, im Beruf oder im Privatleben. Dieser Druck kann lähmend sein. Viele von uns glauben, dass sie perfekt sein müssen, um Anerkennung und Erfolg zu verdienen. Aber dieser Glaubenssatz kann uns in einem Kreislauf aus Erschöpfung und Selbstzweifeln gefangen halten.
Den Wunsch nach Perfektion hinterfragen
Wenn wir sagen: „Ich will perfekt sein“, lohnt es sich, einen Moment innezuhalten. Was steckt hinter diesem Wunsch? Sind es äußere Erwartungen, die uns antreiben, oder innere Ansprüche, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen? Perfektionismus kann uns motivieren, aber oft führt er zu Überforderung.
Achtsamkeit hilft uns, diesen inneren Wunsch zu reflektieren und zu erkennen, dass es keinen perfekten Menschen gibt – und das ist völlig in Ordnung.
Erlaubnis zur Unvollkommenheit
Was wäre, wenn du gedanklich das Müssen durch eine Erlaubnis ersetzt? Der Satz „Ich darf perfekt sein“ öffnet einen Raum, in dem wir uns selbst die Erlaubnis geben, auch Fehler zu machen, Pausen einzulegen und Schwächen zu akzeptieren. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern sich selbst anzuerkennen – mit all unseren Stärken und Unvollkommenheiten.
Sich zu erlauben, unvollkommen zu sein, kann unglaublich befreiend wirken. Denn nicht Perfektion ist das Ziel, sondern uns selbst anzunehmen, so wie wir sind.
Der Weg zu mehr Gelassenheit
Anstatt uns unter Druck zu setzen, perfekt sein zu wollen, kann es hilfreich sein, uns fragen: Was bringt mir dieser Druck? Oft führt er zu innerem Stress und lenkt uns davon ab, im Moment präsent zu sein. Achtsamkeit kann helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Indem wir uns bewusst auf den Augenblick konzentrieren, erkennen wir, dass Perfektion nur eine Illusion ist. Unvollkommenheit ist menschlich, und genau darin liegt die Schönheit.
Übung: Perfektion loslassen
Eine wirkungsvolle Methode, um den mit dem eigenen Streben nach Perfektion besser klarzukommen, ist die Meditation. Sie hilft uns, in uns hinein zu spüren und die eigenen Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne sie zu bewerten. In meinem Podcast „Meditation für mich“ habe ich in Folge 72 eine geführte Meditation zum Thema Perfektion aufgenommen, die dir dabei helfen kann, den inneren Druck loszulassen und mehr Gelassenheit zu finden. Hier findest du eine Übersicht, wo du den Podcast überall hören kannst. Oder du hörst dir die neueste Folge gleich unten im Browser an.
Innere Antreiber erforschen – Start einer kleinen Serie
„Ich muss perfekt sein“ ist nur einer von fünf inneren Antreibern. Das sind Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die meist unbewusst zutage treten. Ihnen liegen Glaubenssätze zugrunde, die erst einmal nicht per se schlecht sind. Im Gegenteil: Wer beispielsweise nach Perfektion strebt, wird die meisten Dinge sehr sorgfältig erledigen und sich dadurch sicherlich hohe Anerkennung erarbeiten. Allerdings kann uns ein Zuviel an Perfektionsstreben unzufrieden und unglücklich machen. Das Gleiche gilt auch für die anderen vier inneren Antreiber. Mit ihnen werde ich mich in den nächsten Wochen sowohl hier als auch in meinem Podcast beschäftigen.