Hast du dich jemals gefragt, warum es im Achtsamkeitstraining so oft um das Atmen geht? In unserem hektischen Alltag vergessen wir oft, wie wichtig es ist, bewusst ein- und auszuatmen und uns auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren.
Der Atem als Anker
Abgesehen davon, dass bewusstes Atmen Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem hat – so wirkt beispielsweise ein längeres Aus- als Einatmen beruhigend – ist dein eigener Atem ein wunderbarer Anker, um dich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. Denn du atmest immer hier und jetzt. Nur nimmst du das meist nicht bewusst wahr. Deine Gedanken sind stattdessen bei deiner Arbeit, bei deinen Plänen für die Zukunft, vielleicht auch bei etwas aus der Vergangenheit, das dich beschäftigt. Wenn du aber darauf achtest, wie dein Atem in deinen Körper ein- und ausströmt, dann bist du automatisch bei dir selbst, in diesem Moment.
Die Kraft des jetzigen Moments
Dieser gegenwärtige Moment ist das Wertvollste, das wir haben. Und doch nehmen wir ihn nur so selten wahr. Er kommt uns unendlich kurz vor, flüchtig, kaum zu greifen. Immer wieder schießen uns Gedanken und Gefühle durch den Kopf, die uns ablenken von dem, was gerade jetzt und hier ist. Aber ist der gegenwärtige Moment wirklich so kurz?
Stell dir vor, dass alles, was bereits gewesen ist, deine Vergangenheit, wie ein Film an dir vorbeiläuft. Sie ist nicht real, sondern sie existiert nur in unserer Vorstellung. Wir nehmen die Vergangenheit nur so wahr, wie wir sie interpretieren. Mit der Zukunft sieht es ganz ähnlich aus, denn wir können sie noch gar nicht kennen: Unser Geist entwickelt Bilder einer Zukunft, die wir uns häufig lebhaft ausmalen. Das können Hoffnungen, Träume, Sorgen oder auch Ängste sein. Letztendlich ist aber auch dies nur ein Film, der vor unserem inneren Auge abläuft.
Ein Gedankenspiel: Die Länge der Gegenwart
Angesichts dieser beiden Filme – der Vergangenheit und der Zukunft – wie lang ist dann die Gegenwart? Wahrscheinlich kommt sie dir unendlich kurz vor, infinitesimal klein, gegen null strebend. Wir empfinden sie als den kleinstmöglichen Moment, den wir wahrnehmen können. Die Vergangenheit erscheint dir dagegen schier endlos. Unser Intellekt erlaubt uns, die Vergangenheit vor unserem inneren Auge Jahrtausende und Jahrmillionen zurückzuspulen. Genauso ist es mit der Zukunft: Du kannst über die nächsten Stunden, Tage, Wochen, aber auch über die nächsten Jahre, Jahrtausende und Jahrmillionen nachdenken und dir ein Bild von möglichen Szenarien machen. Die Gegenwart, die ist dagegen jetzt schon vorbei, wenn du diesen Satz zu Ende gelesen hast.
Nun stell dir die Gegenwart als ein Kontinuum in der Zeit vor. Du atmest jetzt ein und aus. Und jetzt ein und aus. Und wieder ein und aus. Es entsteht eine unendliche Abfolge von Gegenwartsmomenten. Aus einer unendlich kleinen Größe wird plötzlich eine unendlich große Zeitspanne. Und das Beste: Statt um einen Film handelt es sich um die Realität.
Deine Einladung zur Meditation
In meiner neuesten Podcast-Folge lade ich dich ein, diesen Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu vertiefen. Lass dich darauf ein und belohne dich mit ein paar Momenten der Unendlichkeit. Mit einer geführten Meditation helfe ich dir, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und die wahre Kraft des gegenwärtigen Moments zu erleben.
Höre dir Folge 68 an und erlebe selbst, wie du durch bewusstes Atmen und Achtsamkeit den jetzigen Moment wertschätzen kannst. Du kannst den Podcast „Meditation für mich“ auf allen großen Podcast-Plattformen abrufen oder gleich hier auf dem Blog hören.